
Heizölpreis – Abwärtstrend ja. Aber wie lang?
28.03.22 • 11:18 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant
In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 2,4 Cent bzw. Rappen pro Liter gesunken. Die 26 Mio. Einwohnerstadt Shanghai in China befindet sich in einem zwei Phasen Lockdown. Der US-amerikanische Außenminister sieht eine Rückkehr zum Atomabkommen zwischen den USA und dem Iran in weite Ferne rücken.
Während die beiden Rohölsorten WTI und Brent im Vortagesvergleich starke Verluste hinnehmen mussten, halten sie sich im Vergleich zu Freitagvormittag stabil. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 109,40 Dollar gehandelt. Das Minus von 2,81 Prozent zum Vortag schickt WTI damit erneut unter die psychologisch wichtige Marke von 110 Dollar. Die Nordseerohölsorte Brent wiederum hält sich trotz eines Verlustes von 3,04 Prozent mit 116,33 Dollar stabil über dieser Marke. Der Euro konnte derweil im Vortagesvergleich um mikroskopische 0,04 Prozent auf 1,0987 Dollar zulegen und versucht sich erneut über die 1,10 Dollar Marke zu kämpfen.
Gute Nachrichten für den Heizölpreis, die leider schlecht für die Menschheit sind, gibt es aus China. Während es letzte Woche nur Gerüchte über einen möglichen Lockdown der Mega-Metropole Shanghai. Im Großraum der chinesischen Finanzmetropole leben ca. 26 Mio. Menschen. Am Sonntag wurde verkündet, dass es einen zweigeteilten Lockdown für die Stadt geben wird. Die erste Hälfte der Stadt geht ab heute in einen viertägigen Lockdown und darauffolgend dann die andere Hälfte ebenfalls. Da die Anzahl der Neuinfektionen und Lockdowns fahrt aufnimmt, geht der Ölmarkt davon aus, dass die Nachfrage Chinas einbrechen könnte, was zu sinkenden Preisen führt.
Die Rückkehr zum Atomabkommen von 2015 zwischen den USA und dem Iran rückt erneut in immer weitere Ferne. Sah es vor einigen Wochen noch so aus, als ob eine Einigung kurz bevorstünde, gab es immer neue Baustellen und nun die Aussage des US-amerikanischen Außenministers Antony Blinken, bezogen auf die Rückkehr zum Abkommen, „Ich kann nicht mit Überzeugung sagen, dass es kurz bevorsteht“. Aktueller Knackpunkt scheint zu sein, dass der Iran von den USA verlangt die iranische Revolutionsgarde nicht mehr als terroristische Organisation einzustufen. Ziel des Abkommens laut den USA ist zu verhindern, dass der Iran jemals eigene Atomwaffen herstellen bzw. besitzen kann. Mit einer Rückkehr zum Atomabkommen käme es sehr wahrscheinlich unter anderem zu einer Aufhebung der Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte. Laut Analysten würde dies kurzfristig für rund 1 Mio. B/T mehr Rohöl auf dem Weltmarkt sorgen.
In der D-A-CH-Region sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich stark gesunken. Treibender Faktor dürfte hier der potentielle Rückgang der chinesischen Nachfrage sein. Im Vortagesvergleich zahlen Heizölinteressenten in Deutschland im Schnitt 3,4 Cent weniger pro Liter Heizöl. Die Schweiz folgt mit einem Preisrückgang von 2,10 Rappen pro Liter und Österreich schließt sich mit einem Nachlass von durchschnittlich 1,70 Cent pro Liter Heizöl an.
Die Nachfrage ist im Angesicht der tendenziell sinkenden Preise weiterhin gering. Zwar sind die Tanks weiterhin im durchschnitt mit ca. 45 Prozent für die aktuelle Jahreszeit sehr leer, auf der anderen Seite hoffen die Heizölnutzer auf einen an Fahrt gewinnenden Abwärtstrend der Heizölpreise. Dafür könnte sich ein Aufflammen der Corona-Pandemie in China aussprechen, welches sich z. B. die letzten Tage preissenkend ausgewirkt hat. Auf der anderen Seite stehen die Konflikte im Nahen Osten und der Ukraine. In Saudi-Arabien kam es zu einem Brand in einem Öldepot, der mit Drohnenangriffen der Houthi-Rebellen in Verbindung gebracht wird. Von russischer Seite hören wir, dass die erste Phase des von Russland als Spezialoperation bezeichneten Krieges nahezu abgeschlossen sei. Hierbei soll es sich zum einen um die Befreiung der separatistischen Gebiete und zum anderen um die deutliche Reduzierung der Kampfkraft der ukrainischen Streitkräfte handeln. Ein kurzfristiger Anstieg der Heizölpreise ist damit relativ wahrscheinlich. -fr-
HeizOel24-Tipp: Der Tankcheck geht mit einem digitalen Füllstandsmesser viel einfacher. Anstatt in den Keller zu gehen, reicht der Blick aufs Handy. HeizOel24 28.03.2022
Börsendaten | Montag 28.03.2022 11:18 Uhr | Schluss Vortag 27.03.2022 | Veränderung zum Vortag |
---|---|---|---|
Rohöl Brent Crude | 116,51
$
pro Barrel | 119,98
$
pro Barrel | -2,89% |
Gasöl | 1.165,75
$
pro Tonne | 1.197,50
$
pro Tonne | -2,65% |
Euro/Dollar | 1,0975
$
| 1,0981
$
| -0,05% (konstant) |
USD/CHF | 0,9367
CHF
| 0,9304
CHF
| +0,68% (etwas fester) |
Heizölpreis | Montag 28.03.2022 11:18 Uhr | Schluss Vortag 27.03.2022 | Veränderung zum Vortag |
---|---|---|---|
Deutschland | 150,98 € | 154,74 € | -2,43% |
Österreich | 159,07 € | 162,70 € | -2,23% |
Schweiz | 154,84 CHF | 155,80 CHF | -0,62% |
Ø 100l Preis bei 3.000l |
4-Wochen Prognose | |||
---|---|---|---|
Rohöl | konstant | ||
Heizöl | konstant | ||
alle Angaben ohne Gewähr |