Heizöl - Flüssiggasdeal zwischen USA und EU drückt den Preis

25.03.22 • 10:58 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Heizölpreise um durchschnittlich um 0,65 Cent bzw. Rappen gesunken. Fehlende Güter in den ARA-Häfen sorgen für Lieferschwierigkeiten bei z. B. Heizöl. Die USA und EU schließen ein Abkommen für Flüssiggaslieferungen nach Europa von bis zu 50 Milliarden Kubikmetern pro Jahr.

Die Rohölsorten Brent und WTI gaben im Angesicht der sich langsam reduzierenden Abhängigkeit der EU von russischen Rohstofflieferungen leicht nach. Die US-amerikanische Sorte WTI viel im Vortagesvergleich um 1,37 Prozent und damit leicht unter die psychologisch wichtige Marke von 110 Dollar pro Barrel und wird aktuell mit 109,70 Dollar pro Fass gehandelt. Brent hat zu dieser Marke noch ein bequemes Puffer, musste sich allerdings ebenfalls deutlich von der 120 Dollar Marke entfernen. Ein Fass der Nordseerohölsorte Brent wird aktuell mit 116,50 Dollar, einem Minus von 1,44 Prozent, gehandelt. Der Euro konnte im Vergleich zum Schluss des Vortages kaum wahrnehmbar um 0,02 Prozent und wird derzeit mit 1,1007 Dollar gehandelt.

Im Zuge des immer schwierigen Zugangs zu russischen Rohstoffen, z. B. aufgrund Russlands jüngster Ankündigung Gaslieferungen aus bestehenden Verträgen nur noch in Rubel bezahlen zu lassen, haben die USA und EU eine Vereinbarung über mehr Lieferungen US-amerikanischen Flüssiggases (LNG) nach Europa getroffen. Noch in diesem Jahr sollen zusätzliche 15 Milliarden Kubikmeter LNG aus den USA nach Europa geliefert werden. Diese Menge soll nach und nach aufgestockt werden. Die Vereinbarung wird im Minimum bis 2030 laufen und soll für zusätzliche 50 Milliarden Kubikmeter LNG in Europa sorgen. Dies sorgt für eine geringere Abhängigkeit von russischem Gas, einem höheren verfügbaren Angebot und damit fallenden Heizölpreisen, da Öl nicht mehr als Ersatz für fehlendes oder zu teures Gas genutzt werden muss.

In der D-A-CH-Region sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich gefallen. In Deutschland profitieren Heizölinteressenten heute am meisten. Durchschnittlich zahlen Käufer hier 1,15 Cent pro Liter Heizöl weniger. In der Schweiz beträgt der durchschnittliche Nachlass 0,7 Rappen. Einzig in Österreich ist die Reduktion mit 0,05 Cent eher gering.

In Deutschland gibt es mittelfristig gute Neuigkeiten für den Ölpreis. Während in Österreich bereits ein großes Hilfspaket für die Bevölkerung beschlossen wurde, folgt nun auch Deutschland. Unteranderem Soll es eine Einmalzahlung für alle Erwerbstätigen in Höhe von 300 Euro geben. Außerdem ist eine Entlastung bei den Spritpreisen und Erhöhungen bei einigen Sozialleistungen geben. Dass aktuell die 300 Euro noch versteuert werden sollen und noch nicht feststeht, wann und wie diese ausgezahlt werden, sowie ob Rentner ebenfalls davon profitieren, sorgt dagegen bereits jetzt für Frust auf verschiedenen Seiten. Ebenfalls soll es in einem noch zu bestimmenden Dreimonatszeitraum die Monatskarten für den öffentlichen Nahverkehr für neun Euro geben wird. Dies könnte den deutschen Ölbedarf und damit zeitweise die Abhängigkeit von ausländischem Öl reduzieren.

Kurzfristig negativ werden sich allerdings Versorgungsschwierigkeiten in den ARA-Häfen auf den Heizölpreis auswirken. Bei den ARA-Häfen handelt es sich um die Seehäfen in Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen von welchen aus Güter sehr gut ins europäische Inland transportiert werden können. Aktuell kommt es aufgrund von zu wenig physischer Ware zu Problemen bei der Versorgung z. B. Deutschlands über die Rhein-Schiene ins Stocken. Die Wartezeiten bei den Ölprodukten liegen dabei im Moment bei drei bis fünf Tagen. Besonders Heizöl ist betroffen. Hier wird qualitativ ausreichender Diesel eingefärbt und zur Aufstockung für die Beladung benutzt, obwohl es auch bei Diesel schlecht aussieht.

Die Nachfrage ging im Vortagesvergleich um ca. 10% nach unten. Dies sollte sich mit den nachlassenden Preisen wieder umkehren. Wie auch die letzten Tage befindet sich die Besucherzahl auf HeizOel24 bei dem acht- bis neunfachen des üblichen Durchschnitts zu dieser Jahreszeit. Spätestens mit der Umsetzung der in der D-A-CH-Region geplanten Hilfspakete, werden die Preise sehr wahrscheinlich sinken und die Heizölinteressenten ihre ungewöhnlich leeren Tanks füllen. Als Vergleich, die Tanks waren die letzten Jahre in dieser Jahreszeit zu ca. 60 Prozent gefüllt, aktuell sind sie es im Schnitt nur zu durchschnittlich 45 Prozent. -fr-

HeizOel24-Tipp: Wenn Sie mehr Informationen über den Händler erhalten möchtet, der Sie beliefert, schauen Sie sich sein Profil an. Kurz und knapp lesen Sie alles über seine Lieferkonditionen und Bewertungen durch andere Kunden. Klicken Sie in den Heizölangeboten einfach auf den Händlernamen. HeizOel24 25.03.2022

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