Risikoprämien bei Rohöl sinken

17.03.22 • 09:54 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich um durchschnittlich 1,25 Cent bzw. Rappen pro Liter gestiegen. Die Rohölsorten WTI und Brent fallen im Preis weiterhin. In der OPEC mehrt sich der Druck aus den eigenen Reihen die Fördermengen nach oben zu erhöhen.

Im Vergleich zu gestern sind die beiden Referenzrohölsorten WTI und Brent erneut etwas gefallen. Während die US-amerikanische Sorte WTI aktuell bei 97,90 Dollar pro Barrel liegt, nährt sich auch die Nordseerohölsorte Brent der 100 Dollar Marke und wird ggf. die nächsten Tage unter diese Marke rutschen. Aktuell kostet ein Barrel Brent 101,32 Dollar. Der Euro ist im Vortagesvergleich im Verhältnis zum Dollar erneut minimal erstarkt. Aktuell ist ein Euro 1,1032 US-Dollar wert. Dies könnte damit zusammenhängen, dass die US-amerikanische Notenbank die erste fixe Anhebung des Leitzinses angekündigt hat.

Potentiell positiv ist der aktuelle Druck auf die OPEC ihre Fördermengen zu erhöhen, um einen Energieschock der Weltwirtschaft zu verhindern. Selbst in den eigenen Reihen scheint der Druck in dieser Richtung zu steigen. Letzte Woche sprach sich bereits der in den USA stationierte Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) für eine stärke Fördermengenanpassung aus. Dies wurde allerdings vom Energieminister des Landes kurz darauf relativiert. Nun meldet sich jedoch auch Libyen zu Wort und fordert vom Bündnis eine stärkere Erhöhung der Fördermengen. Schwierig ist, dass Russland Mitglied der OPEC+ ist und das Bündnis diesen wichtigen Partner nicht verprellen will. Es bleibt also abzuwarten, wie das für den 31.03.2022 geplante nächste Meeting der Gruppe ausgeht.

Der Bericht des US-amerikanischen Department of Energy (DOE) gab den Ölpreisen im Vergleich zum Bericht des API von gestern keinen klaren Impuls, wirkt allerdings tendenziell preissenkend. Während die Aufbauten beim Rohöl der USA mit 4,3 Mio. Barrel sogar noch höher ausvielen als im API-Bericht, so waren die Aufbauten bei den Destillaten, zu denen auch Heizöl gehört, mit 0,3 Mio. Barrel deutlich geringer. Auch in Cushing, dem Zentrallager der USA, sind die Bestände nicht so stark wie vom API vorhergesagt gestiegen. Hier liegt der Anstieg nur bei 1,8 Mio. und nicht 2,3 Mio. Barrel.

Die Ölpreise in der D-A-CH-Region sind im Vortagesvergleich wieder etwas gestiegen, allerdings befindet sich der Heizölpreis tendenziell weiter auf Abwärtskurs. In Deutschland kostet ein Liter Heizöl aktuell durchschnittlich 1,1 Cent und in der Schweiz 2,7 Rappen mehr als am Vortag. Einzig in Österreich ist der Heizölpreis im Vortagesvergleich stabil geblieben. Der Ölmarkt hat die Risikoprämien der letzten Wochen, welche aufgrund des Ukrainekrieges erhoben wurden, aktuell wieder ausgepreist. Da der Konflikt aber noch lange nicht vorbei ist, könnte die geringste weitere Eskalation die Preisspirale wieder nach oben treiben. Es bleibt also abzuwarten wie lang der aktuelle Abwärtstrend anhält.

Auch auf Seiten der Nachfrage tendieren die Kunden zum Abwarten. Da die Rohölpreise weiter und weiter sinken, setzen viele darauf, dass dies auch zeitnah bei den Heizölpreisen geschieht. Da die Bundesregierung in Deutschland bspw. angekündigt hat das Kartellamt mit der Prüfung der weiterhin hohen Spritpreise zu beauftragen, könnten wir hier demnächst eine schnellere Rückkehr zum Vorkriegsniveau sehen. Da das globale Angebot an Rohöl dennoch nicht mit dem Bedarf der Welt nach Ölprodukten schritt hält, wird der Preis im Verhältnis der Vorjahre sehr wahrscheinlich hoch bleiben. -fr-

HeizOel24-Tipp: Sie warten auf einen bestimmten Preis? Kein Problem! Sie sagen und welchen und wir informieren Sie per E-Mail bzw. Push-Nachricht, wenn dieser erreicht ist. In Ihrem Info-Center können Sie den Preis-Alarm aktivieren. HeizOel24 17.03.2022

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