Steigende Ölpreise aufgrund möglicher EU-Sanktionen

07.03.22 • 13:06 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland, Österreich und der Schweiz steigen die Heizölpreise im Vergleich zum Vortag um durchschnittlich 19 Cent bzw. Rappen pro Liter. Russlands neue Forderungen für eine Rückkehr zum Atomabkommen zwischen dem Iran und den USA behindern einen schnellen Abschluss der Verhandlungen. Eine militante Gruppe in Libyen legt die Produktion am größten Ölfeld lahm.

Der einzige größere Hoffnungsschimmer für kurzfristig sinkende Ölpreise, die Atomabkommensverhandlungen zwischen den USA und dem Iran, haben einen erneuten Dämpfer bekommen. Letzte Woche noch gab es leicht positive Neuigkeiten. Der Iran und die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) hatten einen Plan ausgearbeitet auf dem basierend die ungeklärten Fragen zum iranischen Atomprogramm bis Ende Juni gelöst werden sollen. Dies hat Hoffnungen für die ins Stocken geratenen Verhandlungen ausgelöst. Nun wirft Russland den Verhandlungen einen Knüppel zwischen die Beine. Das Land, dass aktuell einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt und damit unter anderem die Ölpreise auf bisher ungesehene Rekordniveaus getrieben hat, verlangt nun schriftliche Garantien dafür, dass die aktuellen Sanktionen gegen Russland, bei einer Rückkehr zum Atomabkommen von 2015, den Punkt zur Ordnung der Handels-, Wirtschafts- und Investitionsbeziehungen negativ für Russland beeinflussen. Dies wird die Verhandlungen erneut Verzögern und verhindert kurzfristig rund 1 Mio. Barrel iranischen Öls mehr auf dem Weltmarkt.

Nicht vergessen werden darf in Zeiten eines Krieges in Europa, dass es auch in anderen Teilen der Welt bewaffnete Konflikte gibt. Aus Libyen gibt es Neuigkeiten vom Staatsunternehmen National Oil Corp., dass eine militante Gruppe die Pipelines des größten Ölfeldes des Landes unter Kontrolle gebracht hat. Die Gruppe hat die Produktion am Ölfeld El Sharara mit einer möglichen Förderkapazität von 330.000 B/T und am angeschlossenen Ölfeld El Feel mit bis zu 70.000 B/T Förderkapazität unterbrochen. Dies führt im Zusammenhang mit dem ohnehin bereits viel zu knappen Ölangebot zu weiteren Preisanstiegen für alle Ölprodukte.

Wegen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine haben die Ölhändler aus Angst vor möglichen direkten Sanktionen und aufgrund indirekt den Energiesektor Russlands betreffender bestehender Sanktionen den Kauf von russischem Öl und Gas vermieden. Da sowohl die Regierungen der USA als auch Europas immer direkter für direkte Sanktionen gegen den russischen Energiesektor argumentieren, haben die Händler ihre Risikoaufschläge erneut erhöht. Ziel ist sich es im Falle längerfristiger Ausfälle russischen Öls abzusichern und die steigenden Einkaufspreise zu kompensieren.

In der D-A-CH-Region sorgen die negativen internationalen Nachrichten für massive Preisaufschläge bei Heizöl. Im Vortagesvergleich sind die Preise in Deutschland im Durchschnitt um 18,80 Cent gestiegen. In Österreich müssen Heizölinteressenten mit einem durchschnittlichen Aufpreis von 21,15 Cent rechnen und in der Schweiz zahlen Käufer im Schnitt 17 Rappen mehr pro Liter Heizöl.

Die Nachfrage nach Heizöl ließ im Vergleich zum Wochenende der Vorwoche um zwei Drittel nach. Mit den erneuten Preisanstiegen und dem ungebrochenen Aufwärtstrend der Heizölpreise ändert sich dies allerdings bereits am heutigen Montag. Mit noch vielen potentiell kalten Wochen vor uns nehmen Heizölkäufer lieber die finanziellen Einschränkungen auf sich, statt mit leerem Tank dazustehen. Selbst ein schnelles Ende des Krieges mit wahrscheinlichem Sieg Russlands, würde wahrscheinlich nicht zu einer Rückkehr zum Status Quo führen. Die Sanktionen werden, wie bei der Annexion der Krim, voraussichtlich auf Jahre fortbestehen und damit die Energiepreise formen. -fr-

HeizOel24-Tipp: Ratenkauf, Lastschrift, Rechnung oder doch lieber Bar oder mit EC-Karte am Tankwagen? Wählen Sie bei der Bestellung Ihre bevorzugte Bezahlart. In jedem Fall erhalten Sie eine litergenaue Abrechnung und bezahlen exakt die getankte Menge. HeizOel24 07.03.2022

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