Heizölpreis leicht abwärts – September-Nachfrage schwach

25.09.23 • 12:02 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Nachdem die Ölpreise am Freitag nochmals anzogen, geht es zum Wochenstart leicht abwärts. Die größte Teuerungstendenz ist vorerst raus aus dem Markt und die Heizölnachfrage bleibt angesichts erreichten Preisniveaus schwach. Zwar liegt die Kaufaktivität saisonal bedingt höher als in den Sommermonaten, die HeizOel24-Daten weisen aber auf den absatzschwächsten September seit fünf Jahren hin. Dass sich in der letzten Woche noch entscheidendes tut, ist aufgrund der festgefahrenen Weltmarktsituation unwahrscheinlich.

Der Euro musste im Vergleich zum Dollar erneut nachgeben und wird derzeit mit 1,063 Dollar gehandelt. Da Rohöl in Dollar gehandelt wird, verteuert dies die hiesigen Importe und wirkt sich preistreibend auf die Heizölpreise aus. Zusätzlich folgen die Rohölsorten Brent und WTI einem moderaten Aufwärtstrend und notieren derzeit bei 94 bzw. 90 Dollar pro Fass. ICE Gasoil musste im Vergleich zum Freitagvormittag allerdings kleine Verluste hinnehmen und wird derzeit mit 984 Dollar pro Tonne gehandelt. Tendenziell dürften die Heizölpreise am heutigen Montag damit in enger Handelsspanne um das aktuelle Niveau herum schwanken.

Nachdem die preisdrückenden Zinsaussagen der US-amerikanischen Zentralbank (Fed) und die preistreibenden Exportverbote Russlands eingepreist wurden, wartet der Ölmarkt auf neue richtungsweisende Impulse. Ein solcher könnte aus den USA kommen. Trotz Rekordmargen sank die Anzahl der aktiven Ölbohrinsel dort auf 507, dem niedrigsten stand seit Februar 2022. Einerseits werden Schulden be- und Investoren ausgezahlt. Andererseits hält sich die Branche aufgrund des politischen Drucks in Richtung erneuerbarer Energien mit den Investitionen zurück. Während in Amerika also die Angebotsseite schwächelt, zieht in Asien die Nachfrage an. Zusätzlich preistreibend könnte sich der chinesische Industriesektor auswirken. Für diesen September wird damit gerechnet, dass dieser erstmals seit März 2023 wieder wächst, was sich nachfragesteigernd auswirkt. Bereits vergangene Woche trieb der höhere Flugverkehr die chinesische Ölnachfrage nach oben, was allerdings bereits eingepreist wurde.

Einen Sonderweg zur Inflationsbekämpfung geht unterdessen die französische Regierung. Premier Macron plant eine Art Preisabsprache mit der Industrie die ähnlich vielversprechen klingt, wie einst der Berliner Mietendeckel. Die Ölbranche soll Raffinerieprodukte zum Selbstkostenpreise in den Handel bringen, um die Bevölkerung zu entlasten. Die Inflation in der EU wird hauptsächlich durch die Energie- und Nahrungsmittelpreise getrieben. Ob es zu einer Einigung und einem Verkauf ohne oder mit reduzierter Marge kommt, ist fraglich. Hierzulande könnte eine Einigung preissenkend wirken, da es für die französischen Ölproduzenten dann attraktiver ist z. B. Heizöl nach Deutschland zu exportieren.

Ende dieser Woche werden die Inflationsdaten der USA und EU veröffentlicht und sehr wahrscheinlich auch die Heizölpreise beeinflussen. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Inflation in den USA erstmals seit zwei Jahren wieder unter die vier Prozent Marke sinken wird und auch in der EU wird mit einem Zweijahrestief von 4,6 Prozent gerechnet. Bei beiden Zahlen handelt es sich um die jeweils voraussichtliche Kerninflation, sprich die Inflation aus der die Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet wurden. Die Daten werden am Freitag dieser Woche veröffentlich. Zuvor werden am Donnerstag noch die Inflationsdaten Deutschlands, der größten Volkswirtschaft der EU, veröffentlicht. Es wird hier mit einer leichten Schrumpfung der Wirtschaft gerechnet. Vor allem die hohen Energiepreise beeinträchtigen die deutsche Wirtschaft und die neusten Einschränkungen durch Russland und Saudi-Arabien sowie mögliche Exporteinschränkungen aus den USA könnten hier aber auch im Rest der EU die Inflation wieder anheizen.

In Österreich stagnieren die Heizölpreise derzeit, während sie in der Schweiz am Morgen um im Schnitt 0,65 Rappen pro Liter sanken. Deutsche Heizölkunden bekommen immerhin einen Rückgang von durchschnittlich 0,5 Cent pro Liter zu spüren. Hier gibt es regional allerdings starke Abweichungen. Während vor allem im Norden die Heizölpreise stiegen, gibt es im Rest des Landes regional oft auch Abwärtsbewegungen. Besonders im Süden fallen diese spürbar aus. Ob die Inflationsdaten Ende der Woche ein Abwarten mit dem Ölkauf rechtfertigen, ist fraglich. Das globale Ölangebot verknappt sich zusehends, während die Temperaturen spürbar fallen. Die Nachfrage wird deshalb kurzfristig und wie zur Heizsaison üblich steigen und somit auch die Lieferfristen und Preise. -fr-

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